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Bernetscher Männerchor 1847 Joachimsthal e.V.

 

 

Der Bernetsche Männerchor 1847 Joachimsthal feiert 2017 seinen 170. Geburtstag. Dazu hat er sich Gäste eingeladen. Am 2. Juli ab 11 Uhr trat beim 3. Joachimsthaler Bürgerbrunch auf dem Joachimsplatz der Chor aus der Schorfheidestadt gemeinsam mit dem Gesangsverein „Eintracht“ Friedrichswalde und dem Kirchenchor Ringenwalde auf. Thomas Rommenhöller, Dirigent des Bernetschen Männerchors, leitete den gemeinsamen Chorgesang. Hans-Joachim Baumann, seit 2012 Vorsitzender, weist darauf hin, dass der Gesangsverein in seiner langen Geschichte immer ein fester Bestandteil des kulturellen Geschehens der Stadt war: „Die Lebenskraft des Männerchores ist bewundernswert. Er hat allen Anfechtungen gesellschaftlicher Veränderungen standgehalten.“ Er sei heute noch ein wichtiger kultureller Bestandteil der Schorfheidestadt, wenn auch das Durchschnittsalter der sangesfreudigen Männer nach oben kletterte und jüngere Chormitglieder gesucht werden.

Wie kam der Männerchor zu seinem Namen? Darauf gibt die Chronik Antwort: Am 25.August 1847 gründete der in Joachimsthal amtierende Kantor Bernet einen Männergesangverein, dem er als Vorsitzender und Dirigent vorstand. 1850 erhielt der Chor den Namen „Bernetscher Sängerbund“ und im gleichen Jahr wurde die Vereinsfahne, noch heute Symbol des Chores, geweiht. Die Fahne fertigten die Sangesbrüder und deren Ehefrauen an. 1862 wurde der Chor Mitglied des von Franz Mücke aus Berlin gegründeten „Märkischen Sängerbundes“. Heute ist der „Bernetsche Männerchor“ Mitglied im Barnimer Sängerkreis. Die Übungsstunden fanden anfangs im Haus des Dirigenten Bernet statt, später in einem Schulzimmer, dann in der Wohnung des Kaufmanns Gerhardt und sogar im damaligen Hotel „Kurfürst Joachim“ (heute Seniorenwohnanlage) wurde geprobt. Bis 1895, so die Unterlagen, musste jeder Sänger seine Noten und den Text der zu übenden Lieder selbst in ein Notizbuch eintragen. Erst 1895 wurde gedrucktes Notenmaterial bereitgestellt. Eine handgeschriebene Chor-Chronik von 1895 belegt vieles. Vereinsvorsitzender Baumann weist auf ein Novum des Männerchors hin: „Es war stets ein reiner Handwerkerchor. So sangen dort Maler, Tischler, Schuster und weiteren Handwerker.“ 1928 nahmen die Joachimsthaler am 10. Deutschen Sängerbundesfest in Wien teil und wurden mit der noch heute vorhandenen „Schubert-Plakette“ ausgezeichnet. Nach dem 2. Weltkrieg, im August 1945, kamen die verbliebenen Chormitglieder auf Anregung vom Sänger Paul Paatzke wieder zusammen. Als Dirigent stellte sich Studienrat Paul Daubitz zur Verfügung. Der erste öffentlich Auftritt folgte am 1. Mai 1946. Den Vereinsvorsitz übernahm Hermann Vandamme. Nach der Rückkehr aus der

Kriegsgefangenschaft wurde 1949 Malermeister Bruno Maaß der künstlerische Leiter. Er hatte bereits vor dem Krieg viel für den Chor getan. Unter seiner Führung entstand 1932 eine Instrumental-Gruppe des Bernetschen Männerchores. Bis auf einige Unterbrechungen dirigierte Maas bis zu seinem Tode 1973.Auch in der DDR erfuhren die Joachimsthaler eine besondere Würdigung. Im September 1984 wurden sie mit dem Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ ausgezeichnet. Einen Höhepunkt nach der Wende gab es zum 150-jährigen Bestehen 1997, als der Chor mit der „Zelter-Plakette“ ausgezeichnet wurde. Sie wird für langjährigen Verdienste um die Pflege der Chormusik und des Deutschen Volksliedes verliehen. Die ausgezeichneten Chöre müssen mindestens 100 Jahre bestehen. Stolz kann der Männerchor auf drei Mitglieder verweisen, die auch 2017 ein Jubiläum feiern: Klaus-Dieter Folgmann, Joachim Kirchhoff und Manfred Krüger sind 50 Jahre dabei.

Chorprobe des Bernetschen Männerchores im Jahr 2017 Foto: ck

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